Nützliche Tipps für dein eMTB

Nützliche Tipps für dein eMTB

EMTB Guide - Silke Vogel mit EMTB

Welches eMTB soll ich kaufen?

Zunächst mal solltest du dir die Frage stellen: Was will ich mit dem eMTB überhaupt machen?

Möchtest du nur Single Trails fahren? Oder auch mal eine größere Tour machen? Nimmst du Gepäck mit? Falls ja, wie viel?

Ich habe mich für eine Allround-Lösung mit Fahrspaß entschieden, das BULLS Copperhead E3 mit einem kleinen Rahmen. Auch hatte ich mir ein gewisses Preislimit gesetzt. Denn nach oben gibt es ja keine Grenzen – wie bei allem eben. Mein eMTB lag nur bei ca. 2.300 Euro. Denn ich hatte mich für ein Vorjahresmodell entschieden (2019er) mit der Performance Line CX von Bosch. Und der Akku hat nur 400 Watt. Das hört sich wenig an, aber nach über einem Jahr Test kann ich sagen, es passt. Das kleine Reiseaufladegerät war beim Kauf dabei. Es gibt noch einen Schnelllader, den man nachkaufen kann. Allerdings ist dieser deutlich größer und schwerer, für Radtouren also nicht geeignet.

Wichtig:

Es gibt nicht pauschal das richtige oder falsche Fahrrad. Du musst vor Ort testen und dann eventuell noch Kleinigkeiten für dich anpassen. Die Rahmenhöhe muss zu deiner Größe passen (sonst hast du das Rad nicht richtig im Griff, v.a. bei Downhill und Single Trails), der Vorbau muss die richtige Länge haben (sonst bekommst du Rückenschmerzen), kurz: Es muss sich einfach perfekt anfühlen!

Welche Zusatzausrüstung benötige ich?

Das kommt natürlich auf deinen Einsatzzweck an. Was natürlich bei langen Touren oder Radreisen nicht fehlen darf: der Ersatzakku. Da hatte ich mir dasselbe Modell besorgt, den Bosch PowerPack 400. Der Preis liegt bei ca. 550 Euro. Auch habe ich mit Radtaschen nachgerüstet, wichtig war mir hier die Zuladung (25 kg) und das Volumen (48 l). Zudem mussten sie wasserfest und stabil sein. Denn ich reise ja als digitaler Nomade immer mit Laptop und viel Technik. Meine Empfehlung daher: Vaude Aqua Back.

Dazu benötigt man noch einen Gepäckträger: Ich habe so ein günstiges Modell vom Radladen um die Ecke gekauft. Dieser erfüllt seinen Zweck. Er musste die 25 kg aushalten und mit den Vaude-Taschen zusammenpassen. Deshalb kann ich hier nur sagen: geht zum Radhändler eures Vertrauens und probiert die Modelle mit eurem Rad. Da jedes Rad und auch die Taschen verschieden sind, muss man das wirklich vor Ort anpassen und aufeinander abstimmen.

Der Helm ist auch ein Muss. Für den Sommer habe ich einen UVEX-Helm, das liegt daran, dass UVEX einer der wenigen Hersteller war, die für kleine Köpfe passende Helme machen …

Radhosen finde ich ziemlich beschissen, deshalb habe ich einen superweichen Gel-Sattel. Absolut hässlich das Ding, aber auch nach über hundert Kilometern habt ihr keine Schmerzen am Hinterteil. Und das ohne Radhose.

Und für mich auch ganz wichtig: Ergo-Griffe. Vor allem bei langen Radtouren seid ihr echt froh über die Dinger. Meine haben noch einen seitlichen Abrutsch-Schutz. Das dient dazu, dass ihr bei Sprüngen oder beim Downhill nicht seitlich wegrutscht. Also nicht nur Bequemlichkeit, auch Sicherheit!

Was immer doof aussieht beim Mountainbike: ein Ständer. Aber da ich eh schon diesen hässlichen Sattel habe, ist das dann auch voll egal.

Wichtig ist noch die Smartphone-Halterung, zusätzlich habe ich noch eine GoPro-Halterung installiert.

Du suchst eine Inspiration?

Dann schau dir meine erste Radreise zum Bodensee an.

Welche Kleidung benötige ich?

Du benötigst wirklich nur ein paar Dinge:

  1. Fahrradhelm (Sommer)
  2. Skihelm: auch bei 13 Grad mit dem eMTB fallen dir vor Kälte die Ohren ab, deshalb Skihelm, denn dieser hat einen Ohrenschutz
  3. Sommertrikot (nur das Oberteil, Hose ist völlig egal bei einem Gel-Sattel): Mit normalem T-Shirt bist du weder vor Sonnenbrand im Nackenbereich noch vor Wespen/Bienen geschützt. Ich weiß, wovon ich rede, mir steckte schon mal eine Wespe im Hals als ich mit T-Shirt unterwegs war.
  4. Wintertrikot (auch hier nur das Oberteil): für Temperaturen zwischen 19 und 23 Grad, zwischen 13 und 19 Grad nur mit zusätzlicher Windjacke.
  5. Skioberteil: in Kombination mit Winterjacke von 4 bis 13 Grad geeignet
  6. Brille: Schutz vor Insekten und der Sonne (am besten irgendwas, was nicht beschlägt und optimal ist natürlich eine Brille mit Selbstverdunklung)
  7. Handschuhe: Ich habe 3 Stück im Einsatz. Skihandschuhe von 4 bis 8 Grad, Funktionshandschuhe von 9 bis 13 Grad, dünne Funktionshandschuhe von 14 bis 15 Grad. Ab 16 Grad fahre ich ohne, obwohl das bei längeren Strecken auch ganz schön kalt werden kann.
  8. Schuhe: völlig egal. Nimm irgendwelche, die auch dreckig werden dürfen.

Nur einmal fuhr ich bei 2 Grad, und ich kann diese Erfahrung nicht weiterempfehlen. Radfahren macht bei der Kälte keinen Spaß mehr. Und bei den Geschwindigkeiten, die du mit einem eMTB fährst, kommt eben immer noch der kalte Fahrtwind dazu. Das vergisst man leicht.

Akkulaufzeit?

Ja, ich habe viel getestet. Bin in 13 Monaten über 6.000 Kilometer gefahren. Die getesteten Akkus sind Bosch PowerPacks 400.

Hier meine Ergebnisse: mit einer Akkuladung im Turbo-Modus und Vollgas kommst du exakt 50 Kilometer weit.

Mit einem Akku nur im Eco- und Tour-Modus schaffst du sogar 84 Kilometer. Nur ist hier der Spaßfaktor gleich null.

Mit zwei Akkus und ca. 700 Höhenmeter, normalem Fahrstil und gemischtem Modus (von Eco bis Turbo) kommst du 126 Kilometer weit.

Zum Bodensee und zurück: eine Radtour mit über 800 Kilometern

Zum Bodensee und zurück: eine Radtour mit über 800 Kilometern

Bodenseeradweg - silkevogel.de Reiseblog

Dank Corona mache ich nun Kurztrips, dieses Mal mit dem Fahrrad. So wurde aus Reisen und Arbeiten plötzlich Radfahren und Arbeiten. Mit meinem EMTB startete ich von Bönnigheim (das liegt irgendwo zwischen Heilbronn und Bietigheim-Bissingen) zunächst nach Konstanz, dann einmal um den Bodensee herum und wieder zurück nach Bönnigheim.

Da ich so viele tolle Menschen kennengelernt habe, möchte ich diesen Artikel auch dem Projekt THE LINE von BREAKING BORDERS widmen. Übrigens: ihr dürft euch selbstverständlich auch an diesem Projekt beteiligen. Schaut es euch einfach mal an.

Übernachtet habe ich ausschließlich über Airbnb, da alle anderen Plattformen viel zu teuer waren.

Zum eventuellen Nachfahren meiner Tour gibt’s die gefahrenen Strecken auf Komoot. Natürlich sind da auch die Stücke enthalten, die ich falsch gefahren bin oder wegen Baustellen einen Umweg machen musste. Ein Teil dieser Baustellen wird es nächstes Jahr nicht mehr geben, somit dienen die Strecken nur als Anhaltspunkt.

Es gibt noch ein super Geschenk für alle, die Fahrradfahren hassen und lieber mit Bier und Pizza auf der Couch sitzen, aber trotzdem gerne die Strecke miterleben möchten. Ich habe fast die gesamte Strecke mit der GoPro gefilmt. Die Videos findet ihr auf YouTube bzw. auch direkt bei den jeweiligen Tagen. Viel Spaß damit.

Tag 1: Bönnigheim bis Tübingen (90 km)

Komoot hatte das ganze mit 73 km angegeben. Aber ich fuhr eben nicht immer ‚komootkonform‘. Trotz des angekündigten Sturms bin ich an diesem Mittwoch Ende August gestartet. Wegen der Windböen, die immer wieder auftraten, musste ich allerdings die Strecke ändern und fuhr nicht den kürzesten, sondern einen längeren aber schöneren Weg bis Bietigheim-Bissingen – immer an Neckar und Enz entlang.

In Besigheim war es dann doch kurz etwas stürmisch, da der Enztalradweg ein Stück ungeschützt am Hang der Weinberge entlang geht. Gefährlicher waren aber wohl die herabfallenden Äste in den Enzauen. Doch wozu gibt es einen Helm?

Ich schaffte es gerade mal bis zum Schneckenberg bei Tamm und musste die erste Rast einlegen zwecks Riesenhunger (nach 19 Kilometern… ja ich weiß).

Danach ‚battelte‘ ich mich wieder mit meinem Radnavi, da Komoot der Ansicht war, es wäre schlauer auf dem Radweg an der B27 zu bleiben. Schlau vielleicht, aber eben nicht schön. So fuhr ich durch den Park am Seeschloss Monrepos und kreierte wieder Zusatzmeter.

Nachdem ich mich durch Ludwigsburg geschlängelt hatte, erreichte ich Kornwestheim. Und versuchte verzweifelt, um die Riesenbaustelle herumzukommen.

Nach Kornwestheim ging der Radweg wieder durch die Natur bis Stuttgart-Zuffenhausen. Ab da war es wieder eine Mischung aus ’nicht von Autos überfahren zu werden‘ und ‚Fußgängern auszuweichen‘. Doch dann erreichte ich einen Aussichtspunkt in einem Park am Pragsattel und hatte eine tolle Sicht auf Stuttgart.

Zwei Jungs saßen oben und hörten Musik. Der eine fragte gleich neugierig nach, was ich denn vorhabe mit dem ganzen Gepäck. Ich erzählte ihm von meiner Tour und er war so begeistert, dass er am liebsten mitgekommen wäre.

Dann ging’s runter vom Hügel in die Tiefen von Stuttgart. An einer Ampel wartete noch ein anderer Radfahrer auf die Grünphase und fragte, wo ich denn hinwolle. Da Tübingen mein Ziel war, riet er mir, doch durch den Schlossgarten zu fahren. Mal wieder ein paar Mehrkilometer, aber die Strecke war auf jeden Fall schöner.

Da musste ich wieder Pause machen, dieses Mal um mein Smartphone an die Powerbank zu klemmen. Und natürlich den Akku der GoPro zu tauschen.

Dann ging’s weiter durch Stuttgart durch. Am Marienplatz fing die Steigung an und zog sich endlos. Die Balken meiner Ladeanzeige des Akkus wurden sehr schnell weniger. Mit nur 4 Kilometer Rest erreichte ich Stuttgart-Möhringen – und war schon ganz schön am Schwitzen wie ich bis Tübingen kommen sollte.

Doch da fiel mir die Lösung ein: Ich kannte ja noch eine Firma in Möhringen. Und zum Glück waren die beiden noch am Arbeiten und in der Firma. Somit konnte ich meinen Akku laden und was noch besser war: Ich bekam einen Ersatzakku geliehen und war superglücklich über die Hilfe.

Das ist eine der Geschichten, wegen denen dieser Blogbeitrag auch dem Projekt THE LINE gewidmet ist.

Entspannt kam ich mit zwei Akkus durch das Siebenmühlental und über Waldenbuch bis kurz vor Tübingen … so ca. auf Höhe des Schlosses Bebenhausen (was ich mir eigentlich noch anschauen wollte). Da fing es an… ein unentspanntes, matschiges Fahrgefühl. Zunächst dachte ich, dass die Schrauben meiner hinteren Felge sich gelöst hatten, aber … es war ein Platten. Schöne Scheiße!

Logischerweise war ich ohne Luftpumpe oder Pannenkit unterwegs. Ist ja alles nur sinnloses Gewicht. Den ersten Radfahrer, den ich nach einer Luftpumpe fragte, verneinte sofort und fuhr weiter.

Ich war schon sehr deprimiert, bis eine Rennradfahrerin des Weges kam. Sofort rief ich „Hast du ne Luftpumpe dabei?“ und sie hielt tatsächlich an, verneinte allerdings meine Frage. Dafür bot sie mir an, kurz nach Hause zu fahren und eine zu holen. Da war ich echt baff.

Sie gab mir zur Sicherheit noch ihre Nummer und radelte davon. Währenddessen kamen noch ein Vater mit seinem kleinen Sohn vorbei. Beide hatten aber auch keine Luftpumpe. Dafür erklärte mir der Kleine fröhlich, ich wäre heute schon die dritte Person mit einem Platten. Cool, gibt’s dafür ne Auszeichnung?

Nach kurzer Zeit war jedoch die junge Frau wieder da mit ihrer Luftpumpe. Total happy pumpte ich den Reifen auf. Man war das anstrengend.

Auf die Frage, ob ich nicht sicherheitshalber die Luftpumpe mitnehmen wollte, verneinte ich Depp. Sah doch wieder alles ganz gut aus. Doch exakt vier Kilometer später war die Luft erneut aus dem Reifen und ich nunmehr sehr verzweifelt.

Wieder rief ich meine Retterin an, obwohl es mir dieses Mal schon peinlich war. Sie stellte sich als Daniela vor und versprach gleich nochmal herzukommen. Ich war von der selbstlosen Art und der Hilfsbereitschaft wirklich beeindruckt.

Kurz darauf traf sie ein und ich pumpte nochmal den Reifen auf. Er verlor nun jedoch immer schneller die Luft. Dieses Mal nahm ich Danielas Vorschlag an und behielt die Pumpe bis zum nächsten Tag. Das war auch notwendig, denn ich musste sie an diesem Abend noch viermal verwenden.

Sogar einen Termin beim Radladen TransVelo in Tübingen am nächsten Morgen konnte Daniela für mich in die Wege leiten. Und bei dieser Gelegenheit erfuhr ich dann auch, wen ich hier eigentlich vor mir hatte: die stellvertretende Bürgermeisterin von Tübingen!

Ihr wisst ja: THE LINE … 🙂

Nach einem Sturz und gefühlten 10 Stunden später erreichte ich dann auch mein gebuchtes Airbnb.

Kleine Anmerkung zur Tour auf Komoot: Die Kilometer in den Überschriften sind die tatsächlich gefahrenen Kilometer nach Tacho.

Tag 2: Tübingen bis Aldingen (81 km)

Morgens fuhr ich gleich zum Radladen. Nachdem ich mein Rad abgegeben hatte, ging ich erstmal frühstücken und machte einen Spaziergang zum Rathaus, um der hilfsbereiten Daniela ihre Luftpumpe zurückzubringen. Und an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an Dr. Daniela Harsch für diese selbstlose und schnelle Hilfe. Denn ohne diese wäre meine Tour bereits am ersten Tag vorbei gewesen.

Ich muss schon sagen, Tübingen ist wirklich eine sehr schöne Stadt. Hier ein paar Bilder meines Streifzuges.

Als ich zurück zu TransVelo kam, war mein Rad bereits repariert. Und auch den Jungs von TransVelo ein ganz herzliches Dankeschön für die schnelle Hilfe. Ein Dorn steckte im Schlauch, und das wohl schon seit Beginn meines Radtrips. Durch das Gewicht meiner Taschen weitete sich das Loch aus… und den Rest kennt ihr ja.

Weiter ging’s also Richtung Bodensee. Kurz nach Hechingen tauchte die Hohenzollernburg am Horizont auf. Die wollte ich natürlich fotografieren und auch aus der Nähe sehen. Doch da der Berg sehr steil war und mein Akku sich dadurch zu schnell entleerte, drehte ich an der Hälfte des Berges wieder um und fuhr lieber wieder in Richtung Bodensee.

Ich kam noch durch drei kleinere Orte (Wessingen, Bisingen und Engstlatt), bis ich Balingen erreichte. Und da verlor ich mal wieder viel Zeit, da der Radweg durch eine riesige Baustelle blockiert war. Zunächst folgte ich der Umleitung, war aber irgendwann zu misstrauisch den Schildern weiter zu folgen, da es für mich so aussah, als ob es nun auf ein Betriebsgelände gehe. Also drehte ich um und probierte zwei andere Wege über die Hügel, die aber beide in einer Sackgasse endeten.

So fuhr ich wieder zurück und radelte dieses Mal an dem Fabrikgebäude vorbei. Und das war tatsächlich die Umleitung, die um die Baustelle herum ging. Auf komoot ist meine Irrfahrt ganz gut zu erkennen 🙂

Danach ging es weiter aus Balingen raus, über Felder und an der Straße entlang nach Dotternhausen. Das ist ein Kaff mit einem coolen Schloss (welches früher mal eine Burg war). Und dann erreichte ich Schömberg mit dem wunderschönen Stausee. In Schömberg gibt es ein steiles Stück (evtl. der Berg im Stadtnamen), welches nicht mal mehr im Turbogang befahrbar ist. Könnte natürlich auch an der Zuladung von 25 kg gelegen haben. Das letzte Stück musste ich deshalb schieben. Anschließend kamen noch ein paar entspannte Feldwege, doch dann ging es auf die Landstraße. Und das war ziemlich scary. Dafür hatte ich danach ein paar schöne Aussichten mit Weitblick. Da es hier keine Fotos gibt (ich hatte einen Zeitplan einzuhalten), verweise ich auf das Video.

Übernachtet habe ich über Airbnb und zwar bei meiner Namensvetterin Silke. Sie hat einen YouTube Channel für Miniature Cooking. Hatte ich zuvor nie gehört und ließ es mir gerne zeigen. Da werden in einer Miniaturküche Miniaturspeisen zubereitet. Das ist schon ziemlich crazy, aber hat was. Ihre Garlic Green Beans durfte ich an diesem Abend sogar noch probieren. In groß versteht sich. Sehr lecker!

Kleine Anmerkung zur Tour auf Komoot: Die Kilometer in den Überschriften sind die tatsächlich gefahrenen Kilometer nach Tacho.

Tag 3: Aldingen bis Konstanz (82 km)

Da für diesen Tag Regen angesagt war, fuhr ich schon um acht Uhr los, um dem Regen davonzufahren. Ich beeilte mich so sehr, dass ich viel zu früh in Konstanz eintraf. Und nebenbei bemerkt: Es regnete erst ab 17 Uhr.

Die Fahrt ging durch kleine Dörfer und über Felder. In Spaichingen fiel mir eine Skulptur auf, die mich an die des Taxifahrers in Bietigheim-Bissingen erinnerte (siehe auch mein Blogartikel über Sehenswürdigkeiten in Bietigheim-Bissingen). Ich machte gleich ein Foto und las die Info auf dem Schild. Es handelte sich um denselben Künstler: Daniel Wagenblast.

In Rietheim endete mein Radfahren mal wieder abrupt, denn ich stand an einer gesperrten Straße und suchte nach einer Umgehung. Nachdem alle Optionen im Nichts geendet hatten, gab ich auf und durchquerte dann doch die gesperrte Straße. Und weit und breit kein Hinweis darauf, warum sie gesperrt war.

Danach folgten einige Feldwege und es war ein sehr entspanntes Fahren. Ich streifte Weilheim und fuhr durch Wurmlingen. Und dann ging’s über eine schöne Naturstrecke nach Tuttlingen. Tuttlingen selbst ist auch sehr fahrradfreundlich. Die Strecke führte an einem Gewässer vorbei, durch Unterführungen und über eine schöne Holzbrücke.

Hinter Tuttlingen kam eine Steigung durch den Wald, die es in sich hatte. Es schien nicht enden zu wollen. Dann ging es wieder runter, dann wieder hoch, bis ich endlich aus dem Wald raus war. Nach einer weiteren kleinen Steigung bot sich jedoch ein grandioser Blick über die Landschaft, und oben am Berg (am Aussichtspunkt Witthoh) der erste Blick auf die Alpen und den Bodensee. WOW!

Ab hier ging es glücklicherweise fast nur noch bergab. Allerdings musste ich auch viel Landstraße fahren. Und das ist immer etwas ungemütlich, da ich den Autofahrern nicht traue. Danach folgten aber auch tolle Waldabfahrten und schöne Wege über Felder und Wiesen. Bei einer Pferdekoppel legte ich einen Fotostopp ein, ebenso bei der Kapelle kurz nach Orsingen. Die Motive waren einfach zu schön.

Dann überkam mich der Hunger. Da ich an diesem Tag sowieso viel zu schnell unterwegs war, beschloss ich, kurz vor Konstanz zu einem Restaurant abzubiegen. Waren ja nur ein paar Kilometer Umweg. Doch leider hatte das Restaurant noch nicht geöffnet. Und die Alternativen auf Tripadvisor gefielen mir auch nicht. Somit begab ich mich dann eben zwei Stunden zu früh zu meinem Endziel. Dieses Mal handelte es sich nicht um eine Airbnb-Übernachtung, sondern ein Besuch bei Freunden.

Kleine Anmerkung zur Tour auf Komoot: Die Kilometer in den Überschriften sind die tatsächlich gefahrenen Kilometer nach Tacho.

3 Tage Pause in Konstanz und ein Besuch des Vitra Campus

Konstanz ist eine meiner Lieblingsstädte. Es lohnt sich wirklich jedes Mal. Da aber das Wetter an diesem Wochenende nicht mitspielte, stattete ich nur dem Münster einen kurzen Besuch ab. Den Turm des Münsters könnt ihr übrigens besteigen und habt von oben eine tolle Sicht (bei gutem Wetter).

Am nächsten Tag fuhr ich mit Freunden nach Weil am Rhein und besuchte das Vitra Design Museum oder besser gesagt: den Vitra Campus. Wir hatten die Architekturführung gebucht – im strömenden Regen. Ein Besuch des Campus lohnt sich schon, aber achtet einfach auf das Wetter…

Dann folgte noch der Montag, an dem ich nur einen kleinen Spaziergang durch das Wollmatinger Ried unternahm. Begeistert hat mich das glasklare Wasser des Rheins. Falls ihr jedoch Konstanz zum ersten Mal besucht, geht auf jeden Fall mal über die Seestraße, den Hafen und durch die wunderschöne Altstadt.

Tag 4: Konstanz bis Steckborn (55 km)

Nachdem ich mich drei Tage erholt hatte, ging es weiter – zunächst von Konstanz nach Allensbach. Dort machte ich ein paar schöne Fotos vom See. Als ich Radolfzell erreichte, fing es schon leicht an zu tröpfeln. Zum Glück reichte es noch für ein paar schnelle Fotostopps von einem Kriegsdenkmal sowie dem Münster. Wer mehr Zeit hat, sollte sich das Münster auch von innen anschauen. Eigentlich wollte ich auch noch ein wenig Sightseeing machen, aber das Wetter spielte nicht mit. Kurz hinter Radolfzell ging der leichte Regen dann in einen Starkregen über. So suchte ich mit anderen Radfahrern unter einem Baum Schutz. Nach zehn Minuten ließ der Regen aber nach und ich konnte weiter fahren.

Es ging weiter an der Straße entlang nach Moos. Ab da folgten dann schöne Landschaftsabschnitte durchs Grüne bis Hemmenhofen. Danach bot sich endlich wieder der Blick auf den See. Leider wurde das Wetter nicht besser. In Wangen schlängelte sich dann der Weg an einem Campingplatz vorbei. Als ich ums nächste Hauseck fuhr, bot sich noch ein tolles Fotomotiv. Es stellte sich als das Museum Fischerhaus heraus. Dann stand ich mal wieder an einer Baustelle. Der Rad- und Fußweg war so eng, dass ich das Rad schieben musste. Nach Ende der Baustelle erreichte ich Öhningen. Und plötzlich – ohne es zu merken – war ich in der Schweiz. Es gab keine Grenze, kein Hinweisschild, einfach nichts. Bemerkt hatte ich den Landeswechsel nur durch die seltsamen Bezeichnungen an irgendwelchen Steinen, wie „Eidgenössische Irgendwas“. Ich fragte mich, wo wohl die Grenze gewesen sein muss und fand es schon cool, wie man einfach so in die Schweiz einreisen konnte.

Dann erreichte ich Stein am Rhein. Und diese Stadt ist der absolute Hammer! So viele schöne Gebäude auf einem Haufen hatte ich noch nie gesehen.

Vom restlichen Weg bis Steckborn gibt es keine Fotos. Nach Stein am Rhein war eben alles andere langweilig. Es ging noch durch zwei kleine Ortschaften: Eschenz und Mammern. Ein schöner Radweg, aber eben nichts mehr, was ich als fotografierenswert erachtete. Dann hatte ich mein Tagesziel erreicht.

Kleine Anmerkung zur Tour auf Komoot: Die Kilometer in den Überschriften sind die tatsächlich gefahrenen Kilometer nach Tacho.

Tag 5: Steckborn bis St. Gallen (75 km)

Ab hier beginnt ein wundervolles Stück der Strecke, fast immer mit Seeblick. Gleich hinter Steckborn legte ich meinen ersten Fotostopp ein. Und wenige Kilometer später den Zweiten bei Berlingen. Dann noch einen Dritten um das Schloss Luisenberg zu fotografieren. Mir war klar, in dem Tempo werde ich St. Gallen erst in der Nacht erreichen. Aber die Strecke war einfach traumhaft schön.

Es ging durch Ermatingen und dann nach Gottlieben. Hier wollte ich die andere Seite des Rheins fotografieren. Zwei Tage zuvor stand ich in Konstanz-Wollmatingen und blickte nach Gottlieben. Nun folgte der Gegenschuss. Leider konnte ich das Wasserschloss in Gottlieben nicht besichtigen, es war vorübergehend geschlossen.

Der Weg führte mich nun wieder zurück nach Konstanz. Da hätte ich mir fast zwei Tage sparen können, wenn ich direkt über den Rhein nach Kreuzlingen gefahren wäre. Den nächsten Stopp legte ich in Kreuzlingen am Hafen ein und dann erst wieder in Uttwil, denn ich wollte vorankommen. Dazwischen lagen noch die Ortschaften Bottighofen, Münsterlingen und Kesswil. In Uttwil bot sich ein genialer Blick über den Bodensee bei strahlendem Sonnenschein.

Dann ging es weiter nach Romanshorn, und ich muss schon sagen: Das ist echt sehenswert. Der Weg führt durch den schön angelegten Seepark hindurch. Es gibt zwei Aussichtsplattformen, von denen man tolle Fotos über den See schießen kann. Ich machte noch Fotos von der Kirche St. Johannes. Allerdings nur von außen, denn ich wollte mein Gepäck nicht alleine lassen. Kleiner Tipp: wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sie von innen besichtigen.

Nach Romanshorn folgten ein paar kleinere Dörfer bis Arbon. Und das war dann das nächste Highlight. Ich stoppte zunächst zwischen Seepark und Hafen für eine kleine Pause und zum Fotografieren. Von der Kirche St. Martin hat man einen wundervollen Blick auf die Umgebung. Nach einem kurzen Streifzug durch die Altstadt und einem Fotostopp am See, fuhr ich weiter Richtung Rohrschach.

Rohrschach kann ich auch nur empfehlen. Ich machte ein Foto von der Badehütte und natürlich eins vom Kornhaus. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit musste ich jedoch gleich weiter Richtung St. Gallen. Die Strecke führte vom See weg und nach oben in die Berge. Auf dem Weg begegneten mir noch einige Fotomotive, wie eine Kirche oder ein Viadukt. Das Video endet leider kurz nach Goldach, denn meine drei Akkus der GoPro waren mal wieder leer.

Nach vielen Höhenmetern, und weidenden Schafen direkt neben der Autobahn, kam ich dann endlich in St. Gallen an. Und wieder war ich schwer beeindruckt von der Schönheit dieser Stadt. Der Weg führte durch den Park am Kunstmuseum, vorbei an der Kathedrale und nochmal einen steilen Berg hinauf. Dann war ich endlich am Ziel. Mein gemietetes Airbnb war sehr zentral gelegen, ich konnte die Innenstadt also zu Fuß erkunden. Was ich auch gleich tat.

Kleine Anmerkung zur Tour auf Komoot: Die Kilometer in den Überschriften sind die tatsächlich gefahrenen Kilometer nach Tacho.

Tag 6: St. Gallen bis Wolfurt (66 km)

Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, direkt an der Kathedrale in der Chocolaterie zu frühstücken. Dem Preis nach zu urteilen, war in dem Cappuccino vermutlich 24-karätiges Gold enthalten. Trotzdem kann ich die Chocolaterie weiterempfehlen, auch zum Einkaufen. Nach einer kurzen Fotorunde ging’s wieder runter ins Tal nach Rohrschach. Dort angekommen machte ich sicherheitshalber nochmal Aufnahmen derselben Motive – aber in einem ganz anderen Licht – man weiß ja nie… Und abgesehen davon waren noch 178 GB freier Speicherplatz auf dem Smartphone. So was muss doch gefüllt werden!

Von da führte der Weg über Altenrhein am Fluss entlang zum Grenzübergang nach Österreich. Grenzübergang ist natürlich zu viel gesagt. Doch immerhin stand hier wenigstens ein Hinweisschild.

Danach ging die Fahrt über eine Art Damm und durch kleine Dörfer bis zum Naturschutzgebiet Hard. Allerdings hatte ich mich verfahren und musste nochmal zurück, um auf den Weg in Seenähe zu kommen (siehe Komoot). So generiert man Zusatzkilometer. Doch der Weg hatte sich gelohnt wegen der schönen Aussicht.

Im Naturschutzgebiet Hard legte ich eine kleine Pause ein. Von da aus ergab sich zur einen Seite ein fantastischer Blick auf die Alpen, und zur anderen auf den Bodensee.

Weiter ging’s Richtung Bregenz. Auf der Brücke über die Bregenzer Ach legte ich einen Fotostopp ein. Der Blick war einfach grandios. Vom Rest durch Bregenz und nach Wolfurt gibt es keine Bilder mehr. Das lag an der Tatsache, dass ich mich mal wieder in der Zeit vertan habe und schnell ans Ziel nach Wolfurt wollte. Wolfurt statt Bregenz als Übernachtungsort nur deshalb, da ich in Bregenz nichts Passendes gefunden hatte. Hier überraschte mich mein gemietetes Zimmer über Airbnb. Da mein Bett im Wohnzimmer stand, hatte ich somit auch die Küche und den kleinen Balkon für mich alleine. Perfekt!

Da ich den Sonnenuntergang von der Pfänderspitze aus erleben wollte, machte ich mich gleich wieder auf und fuhr die 16 Kilometer zur Spitze hoch. Und ließ mit meinem EMTB etliche Rennradfahrer hinter mir. Trotzdem war ich oben leicht aus der Puste, denn ich versuche immer die maximale Geschwindigkeit zu halten… Für die weniger Aktiven: es gibt von Bregenz aus eine Seilbahn zur Pfänderspitze.

Der Blick von oben war gigantisch. Ein traumhafter Blick bei guter Sicht auf die Alpen, und zur anderen auf die untergehende Sonne über dem Bodensee.

Kleine Anmerkung zur Tour auf Komoot: Die Kilometer in den Überschriften sind die tatsächlich gefahrenen Kilometer nach Tacho.

Tag 7: Wolfurt bis Meckenbeuren (50 km)

Da diese Etappe nur wenige Kilometer enthielt, musste ich mich morgens auch nicht beeilen. Mein erster Fotostopp war gleich am Schwimmbad Mili in Bregenz. Auch das Badhaus vom Vortag musste ich nochmal in der Morgensonne ablichten. Über Lochau ging es immer am See entlang nach Lindau. Im Hafenbecken von Lindau schwamm soviel Treibholz, dass ich erst den richtigen Winkel zum Fotografieren finden musste.

Danach erreichte ich Wasserburg, welches neben den malerischen Motiven des Bodensees mit Alpenpanorama auch noch eine Skulpturenausstellung zu bieten hatte. Die ganze Strecke von Lindau bis Friedrichshafen ist wirklich sehr schön und top zum Radfahren. In Langenargen legte ich im Park eine Pause ein, da man hier recht gechillt sitzen konnte und es nicht so überlaufen war wie Lindau.

Mein großer Stopp war in Friedrichshafen, wo ich einen Termin mit Birgit von BREAKING BORDERS hatte. Es ging natürlich um das Projekt THE LINE. Ich habe als Trailblazer die App 5 Monate lang in Südostasien getestet. Wer mehr darüber wissen will, besucht am besten die Website oder schaut sich das Video an. Hier noch mein Statement dazu auf YouTube. Nach diesem erfrischenden Gespräch fuhr ich weiter zum Schlosssteg und machte unzählige Fotos. Danach ging es dann nach Meckenbeuren, da ich in Friedrichshafen keine vernünftige Airbnb Unterkunft gefunden hatte. Hier sah ich meinen Gastgeber gar nicht und hatte auch Wohnzimmer, Küche und Balkon ganz für mich alleine. Und der Preis: unschlagbar günstig. Kann ich also mal wieder weiterempfehlen.

Kleine Anmerkung zur Tour auf Komoot: Die Kilometer in den Überschriften sind die tatsächlich gefahrenen Kilometer nach Tacho.

Tag 8: Meckenbeuren bis Sigmaringen (103 km)

Meine kilometermäßig längste Etappe. Und das auch nur, da es Samstag war und alles – wirklich alles – am See komplett ausgebucht war. Da ich den Rückweg über Sigmaringen geplant hatte, um das Schloss aus der Nähe betrachten zu können, fuhr ich gleich die 100 Kilometer bis Sigmaringen durch. Zunächst kam ich nochmal durch Friedrichshafen. Die Strecke führte direkt am Schloss vorbei und so konnte ich noch ein Foto von der Schlosskirche machen.

Das Schöne an dieser Etappe ist allerdings, dass der Radweg bis Ludwigshafen immer wieder direkt am See entlang führt. Und es gibt auf dieser Strecke genug Sehenswürdigkeiten.

Kurz nach Immenstaad fand ich mein nächstes Fotomotiv: das Schloss Hersberg. Und kurz hinter Hagnau, welches wirklich nett ist, gibt es eine Stelle direkt an der Meersburger Straße mit tollem Blick über den Bodensee.

Nächster Stopp war dann Meersburg. Da ich aber alles inkl. Laptop in den Radtaschen hatte, verzichtete ich auf den Besuch der Burg. Für einen kleinen Stadtbummel reichte es aber. Auch Meersburg ist ein richtig nettes Städtchen und hat tolle öffentliche Strände, einer davon mit großer Liegewiese.

Kommen wir nun zum absoluten Highlight: die Pfahlbauten in Unteruhldingen. Das kann ich echt weiterempfehlen. War zwar auch etwas nervös, da ich mein ganzes Zeug unbeaufsichtigt zurücklassen musste und rannte auch regelrecht in 10 Minuten durch die Anlage, aber… es hat sich gelohnt. Sieht irgendwie südseemäßig aus dort. Seht selbst:

Ach ja, und einen schönen Strand hat Unteruhldingen auch noch. Nächster Fotostopp war dann das Kloster Birnau. Falls ihr mal dort seid und Zeit habt: innen ist das Kloster auch echt sehenswert.

Ich war schon komplett geflasht von den ganzen schönen Dingen, die ich an diesem Tag gesehen hatte, und dann erreichte ich Überlingen. Wow, was eine schöne Stadt. Erinnert etwas an Holland. Ich konnte mich nur schwer losreißen und machte noch ein letztes Bild von der Brücke am Gondelhafen über den See.

Bis Ludwigshafen ging es noch am See entlang, dann musste ich leider – was auch wieder sehr schwer war – den See hinter mir lassen und die Hügel hoch Richtung Meßkirch fahren. In einem Dorf namens Bichtlingen sah ich eine schlichte weiße Kirche, welche ein tolles Fotomotiv abgab. Dann erreichte ich Meßkirch, war aber nun etwas im Zeitdruck, denn ich wollte vor Dunkelheit noch Sigmaringen erreichen. Somit lag auch ein Besuch des Campus Galli zeitmäßig nicht mehr drin.

Weiter ging’s über Vilsingen nach Sigmaringen. Und mein Weg führte direkt unterhalb des Hohenzollernschlosses vorbei. Mein gebuchtes Airbnb stellte sich als wirklich super Unterkunft heraus, sogar mit Garagenstellplatz für mein Fahrrad und überragendem Frühstück am nächsten Tag. Die Gastgeberin – eine Architektin – hatte ein altes Haus komplett umgebaut und sehr geschmackvoll eingerichtet. Meine Airbnb-Tipps erhaltet ihr natürlich auf Anfrage.

Kleine Anmerkung zur Tour auf Komoot: Die Kilometer in den Überschriften sind die tatsächlich gefahrenen Kilometer nach Tacho.

Tag 9: Sigmaringen bis Reutlingen (75 km)

Ich fragte meine Gastgeberin nach der perfekten Stelle, um das Hohenzollernschloss fotografieren zu können. Sie gab mir den Tipp, auf den gegenüberliegenden Hügel hinaufzusteigen. Wäre vermutlich auch richtig gewesen, doch mit Fahrrad und Gepäck leider nicht machbar. Ich musste irgendwann aufgeben, als Baumstämme mir den Weg blockierten. Könnte auch sein, dass ich einfach die richtige Abzweigung verpasst hatte. Für alle, die es interessiert: Es handelt sich um den Aussichtspunkt Mühlberg (einfach googeln).

Nach diesem hin und her fuhr ich nochmal zu der Brücke gegenüber dem Schloss und machte ein letztes Foto. Dieses Bauwerk war ja schließlich der Grund für meine Übernachtung in Sigmaringen.

Dann ging’s los Richtung Norden. Die ersten Kilometer fuhr ich nur durch Natur – was schon sehr entspannend war. Und es war auch sehr wenig los an diesem Sonntag. Kurz hinter Veringenstadt steht inmitten eines Naturschutzgebietes ein Aussichtsturm. Den müsst ihr unbedingt raufsteigen.

Generell ist es eine superschöne Radstrecke zwischen Veringenstadt und Hermentingen wie ich finde.

Gleich am Anfang von Hermentingen steht vor dem Wasserwerk der Pavillon mit seinem historischem Kolbenpumpwerk aus dem Jahr 1952. Ein schönes Fotomotiv und man kann die Sehenswürdigkeit auch kostenlos besichtigen. Nächster Fotostopp war dann das Kloster Mariaberg, welches auf einem Felsen thront. Der Weg führte an diesem Tag viel an der Bahnlinie entlang, die man auch öfters mal kreuzen musste.

Nach Trochtelfingen ging es dann über die weite Hochebene der Schwäbischen Alb bis kurz hinter Engstingen. Anschließend machte ich noch einen Abstecher zum Schloss Lichtenstein, da ich mir von oben einen tollen Blick auf die Umgebung versprach. Und den hat man von oben definitiv. Allerdings bekommt man den Klassiker mit dem Schloss auf dem Felsen nur, wenn man das Schloss von innen besichtigt. Und ich wollte mal wieder mein Rad mit Gepäck nicht alleine lassen.

Da nach meinem Ausflug zum Schloss Lichtenstein mal wieder alle Akkus der GoPro leer waren, fehlt die restliche Strecke bis Reutlingen. Ich hielt noch zweimal an, um das Schloss aus der Ferne von unten zu fotografieren, jedoch ist das mit einem Smartphone recht sinnlos. Dieser kleine Punkt in der Ferne: ja, das ist Lichtenstein!

Somit gab ich dieses sinnlose Unterfangen auf und fuhr bis Reutlingen durch. Dort angekommen machte ich noch ein Foto vom alten Bahnhofsgebäude Reutlingen-Süd. Sieht irgendwie nett aus das Ding.

Anschließend fuhr ich zu meiner gebuchten Unterkunft. Es stellte sich als ein Reihenhaus heraus, mit Schuppen im Garten um mein Rad sicher unterzustellen. Zudem hatte ich ein schönes Zimmer mit Kingsize Bett und einer traumhaften neuen Matratze. Also alles perfekt und preiswert noch dazu. Bei Interesse, um welches Airbnb es sich handelt, einfach melden. Nach dem Einchecken ging’s in die City zum vietnamesischen Schnellrestaurant Mekong – sehr zu empfehlen.

Danach fuhr ich noch durch die Gassen der Altstadt und entdeckte eine Art Volksfest mit Essensbuden und Riesenrad. Auch Reutlingen entpuppte sich als schöne Stadt. Hatte ich gar nicht erwartet.

Kleine Anmerkung zur Tour auf Komoot: Die Kilometer in den Überschriften sind die tatsächlich gefahrenen Kilometer nach Tacho.

Tag 10: Reutlingen bis Bönnigheim (82 km)

Falls ihr euch wundert, warum ich ausgerechnet diese Route genommen habe anstatt den direkten Weg… Das lag daran, dass ich zuerst nach Filderstadt zu einer Freundin fuhr, um dort eine Pause einzulegen und anschließend in Stuttgart-Möhringen den geliehenen Akku zurückbrachte. Leer versteht sich…

Es war eine entspannte Tour über die Dörfer bis Filderstadt-Bonlanden. Ab da wurde es dann immer städtischer. Zu empfehlen ist auf jeden Fall die Waldabfahrt zwischen dem Golfplatz Hammetweil und Altenried (s. Video). Fotos existieren leider fast keine von diesem Tag. Das lag vermutlich daran, dass ich so gut wie zu Hause war und nur noch ankommen wollte.

Wer nicht zwingend durch Stuttgart Feuerbach und Zuffenhausen muss, sollte dies auch vermeiden. Die Strecke führt zuerst an der Bundesstraße entlang, in Zuffenhausen muss man sogar auf der Straße fahren, was sehr unangenehm ist. Vom oberen Schlossgarten gibt es eine tolle Strecke durch den mittleren und unteren Schlossgarten und anschließend über Bad Cannstatt und den Max Eyth See Richtung Remseck. Mir war der Umweg allerdings an diesem Tag zu weit, und so fuhr ich den direkten Weg, welcher nicht der schönste ist.

Kleine Anmerkung zur Tour auf Komoot: Die Kilometer in den Überschriften sind die tatsächlich gefahrenen Kilometer nach Tacho.