Artikel aktualisiert am 11.03.2024
EMTB Guide - Silke Vogel mit EMTB

Welches eMTB soll ich kaufen?

Zunächst mal solltest du dir die Frage stellen: Was will ich mit dem eMTB überhaupt machen?

Möchtest du nur Single Trails fahren? Oder auch mal eine größere Tour machen? Nimmst du Gepäck mit? Falls ja, wie viel?

Ich habe mich für eine Allround-Lösung mit Fahrspaß entschieden, das BULLS Copperhead E3 mit einem kleinen Rahmen. Auch hatte ich mir ein gewisses Preislimit gesetzt. Denn nach oben gibt es ja keine Grenzen – wie bei allem eben. Mein eMTB lag nur bei ca. 2.300 Euro. Denn ich hatte mich für ein Vorjahresmodell entschieden (2019er) mit der Performance Line CX von Bosch. Und der Akku hat nur 400 Watt. Das hört sich wenig an, aber nach über einem Jahr Test kann ich sagen, es passt. Das kleine Reiseaufladegerät war beim Kauf dabei. Es gibt noch einen Schnelllader, den man nachkaufen kann. Allerdings ist dieser deutlich größer und schwerer, für Radtouren also nicht geeignet.

Wichtig:

Es gibt nicht pauschal das richtige oder falsche Fahrrad. Du musst vor Ort testen und dann eventuell noch Kleinigkeiten für dich anpassen. Die Rahmenhöhe muss zu deiner Größe passen (sonst hast du das Rad nicht richtig im Griff, v.a. bei Downhill und Single Trails), der Vorbau muss die richtige Länge haben (sonst bekommst du Rückenschmerzen), kurz: Es muss sich einfach perfekt anfühlen!

Welche Zusatzausrüstung benötige ich?

Das kommt natürlich auf deinen Einsatzzweck an. Was natürlich bei langen Touren oder Radreisen nicht fehlen darf: der Ersatzakku. Da hatte ich mir dasselbe Modell besorgt, den Bosch PowerPack 400. Der Preis liegt bei ca. 550 Euro. Auch habe ich mit Radtaschen nachgerüstet, wichtig war mir hier die Zuladung (25 kg) und das Volumen (48 l). Zudem mussten sie wasserfest und stabil sein. Denn ich reise ja als digitaler Nomade immer mit Laptop und viel Technik. Meine Empfehlung daher: Vaude Aqua Back.

Dazu benötigt man noch einen Gepäckträger: Ich habe so ein günstiges Modell vom Radladen um die Ecke gekauft. Dieser erfüllt seinen Zweck. Er musste die 25 kg aushalten und mit den Vaude-Taschen zusammenpassen. Deshalb kann ich hier nur sagen: geht zum Radhändler eures Vertrauens und probiert die Modelle mit eurem Rad. Da jedes Rad und auch die Taschen verschieden sind, muss man das wirklich vor Ort anpassen und aufeinander abstimmen.

Der Helm ist auch ein Muss. Für den Sommer habe ich einen UVEX-Helm, das liegt daran, dass UVEX einer der wenigen Hersteller war, die für kleine Köpfe passende Helme machen …

Radhosen finde ich ziemlich beschissen, deshalb habe ich einen superweichen Gel-Sattel. Absolut hässlich das Ding, aber auch nach über hundert Kilometern habt ihr keine Schmerzen am Hinterteil. Und das ohne Radhose.

Und für mich auch ganz wichtig: Ergo-Griffe. Vor allem bei langen Radtouren seid ihr echt froh über die Dinger. Meine haben noch einen seitlichen Abrutsch-Schutz. Das dient dazu, dass ihr bei Sprüngen oder beim Downhill nicht seitlich wegrutscht. Also nicht nur Bequemlichkeit, auch Sicherheit!

Was immer doof aussieht beim Mountainbike: ein Ständer. Aber da ich eh schon diesen hässlichen Sattel habe, ist das dann auch voll egal.

Wichtig ist noch die Smartphone-Halterung, zusätzlich habe ich noch eine GoPro-Halterung installiert.

Du suchst eine Inspiration?

Dann schau dir meine erste Radreise zum Bodensee an.

Welche Kleidung benötige ich?

Du benötigst wirklich nur ein paar Dinge:

  1. Fahrradhelm (Sommer)
  2. Skihelm: auch bei 13 Grad mit dem eMTB fallen dir vor Kälte die Ohren ab, deshalb Skihelm, denn dieser hat einen Ohrenschutz
  3. Sommertrikot (nur das Oberteil, Hose ist völlig egal bei einem Gel-Sattel): Mit normalem T-Shirt bist du weder vor Sonnenbrand im Nackenbereich noch vor Wespen/Bienen geschützt. Ich weiß, wovon ich rede, mir steckte schon mal eine Wespe im Hals als ich mit T-Shirt unterwegs war.
  4. Wintertrikot (auch hier nur das Oberteil): für Temperaturen zwischen 19 und 23 Grad, zwischen 13 und 19 Grad nur mit zusätzlicher Windjacke.
  5. Skioberteil: in Kombination mit Winterjacke von 4 bis 13 Grad geeignet
  6. Brille: Schutz vor Insekten und der Sonne (am besten irgendwas, was nicht beschlägt und optimal ist natürlich eine Brille mit Selbstverdunklung)
  7. Handschuhe: Ich habe 3 Stück im Einsatz. Skihandschuhe von 4 bis 8 Grad, Funktionshandschuhe von 9 bis 13 Grad, dünne Funktionshandschuhe von 14 bis 15 Grad. Ab 16 Grad fahre ich ohne, obwohl das bei längeren Strecken auch ganz schön kalt werden kann.
  8. Schuhe: völlig egal. Nimm irgendwelche, die auch dreckig werden dürfen.

Nur einmal fuhr ich bei 2 Grad, und ich kann diese Erfahrung nicht weiterempfehlen. Radfahren macht bei der Kälte keinen Spaß mehr. Und bei den Geschwindigkeiten, die du mit einem eMTB fährst, kommt eben immer noch der kalte Fahrtwind dazu. Das vergisst man leicht.

Akkulaufzeit?

Ja, ich habe viel getestet. Bin in 13 Monaten über 6.000 Kilometer gefahren. Die getesteten Akkus sind Bosch PowerPacks 400.

Hier meine Ergebnisse: mit einer Akkuladung im Turbo-Modus und Vollgas kommst du exakt 50 Kilometer weit.

Mit einem Akku nur im Eco- und Tour-Modus schaffst du sogar 84 Kilometer. Nur ist hier der Spaßfaktor gleich null.

Mit zwei Akkus und ca. 700 Höhenmeter, normalem Fahrstil und gemischtem Modus (von Eco bis Turbo) kommst du 126 Kilometer weit.